Marmorkuchen und Muffins waren in den 80ern mal so das, was man bei einem Kindergeburtstag geboten bekam. Heute geht ja ohne Whoopies, Macarons, Cakepops und Motivtorte gar nix mehr. War also nur eine Frage der Zeit, bis auch ich mich diesem Thema widme und zwar in Form von “Die schönsten Motivtorten für Kinder. Torten, Cupcakes und Cake-Pops”. von Karen Sullivan, erschienen im DK Verlag. Und schon der Einband lässt erahnen, dass es hier kunterbunt zur Sache geht. Neben 20 kreativen Torten wie “Mondlandung”, “Schatzinsel”, “Fußballfan”, “Aquarium”, “Fröhlicher Roboter”, “Cupcake-Eule” werden zwischen den einzelnen Werken weitere Inspirationen und Anregungen geliefert.
Unter anderem gibt es da noch “Tierische Cake-Pops”, “Torten-Konzepte” und 10-Minuten-Verwandlungen”. Ich muss gestehen, dass ich die Torten durch die Bank ganz grausam finde (ganz wenige Ausnahmen). Diese Summe an Farbstoffen, Fondantmassen und zuckrige Dekore machen mich gar nicht an. Das würde ich selbst nicht essen wollen und auch keineswegs meinem Kind vorsetzen. Sorry, nichts für Ungut. Mein persönlicher Horror ist dabei nicht etwa der Regenbogenkuchen mit essbarem Glitzer, sondern die Pirateninsel, bei der zu Buttercremetorte und Fondant noch 200 Gramm brauner Zucker um den Kuchen geklebt werden (mit extra Buttercreme) bevor man das Ganze mit Gummibärchen, Schokolade und Keksen toppt.
Nichtsdestotrotz ist das Buch an und für sich super, weil es wirklich detailliert Schritt für Schritt mit zahlreichen Abbildungen zeigt, wie es funktioniert. Selten habe ich so gute Anleitungen gesehen. Vom Zuschneiden des Kuchens über das Einstreichen, Eindecken, bis hin zu jedem einzelnen Dekoelement wird wirklich alles super erklärt. Wunderschön ist – also eine der oben genannten Ausnahmen – “Hübsche Feen”, bei dem man das Dekor einfach nicht isst. Liebevoll werden hier die Figürchen, Pilze, Blümchen und Schmetterlinge gestaltet – wow. Schön ist auch, dass zu allen Torten ergänzend Ideen für passend abgestimmte Cupcakes oder Cake-Pops geliefert werden.
Und weil hier natürlich auch Kuchen und Co vorher selbst zubereitet werden, gibt es ein Kapitel im Anhang mit Rezepten für “Klassischer Rührkuchen”, “Madeirakuchen”, “Schokoladenkuchen”, “Red Velvet Cake”, “Carrot Cake”, “Vanillebuttercreme”, “Eiweißspritzglasur”, “Fondant” und “Blütenpaste” und der Anleitung für “Oberflächen glätten”, “Schichttorte füllen”, “Krume versiegeln”, “Torten überziehen” und die perfekte Anleitung für das Herstellen und Überziehen von Cake-Pops und Cupcakes – was will man mehr. Vom Konzept und den Ideen her alles super, nur die Kuchen an sich sind irgendwie leider nicht mein Ding. Das hier vermittelte Wissen kann man aber zum Glück auch für andere Torten verwenden)