In meiner Vorstellung – also schon bevor meine Tochter da war – war das Vorlesen einer abendlichen Gutenachtgeschichte immer ein fester Bestandteil des Zubettgehens. Dass sie am Anfang dafür noch zu klein sind, ist klar, aber mit fast zwei Jahren wäre zumindest ich jetzt allmählich wirklich bereit dafür. Mit “Tausend Gute-Nacht-Küsschen für dich: Allererste Vorlesegeschichten” von Katja Richert und Julia Bierkandt (Arena Verlag) soll das nun endlich klappen. Elf Vorlesegeschichten rund um kleine Tiere, die ebenfalls ins Bett gehen sollen, laden zum gemeinsamen müde werden ein. 

Bislang war es eher immer so, dass die Little-One kurz vor Ende des Buches keine Lust mehr, ein anderes will oder nach dem ersten Buch noch ein zweites und drittes oder aber sie ist nach dem Vorlesen wieder komplett aufgedreht während ich herzhaft gähne. Diesmal klappt zumindest der Teil mit dem “komplette Geschichte vorlesen” ganz gut. Allerdings sind wir dann immer noch kein Stück näher am Bett. Geschichte zwei wird dann jäh abgebrochen. 

Und ich? Ja, richtig, ich wäre genau in der richtigen Stimmung um ins Bett zu gehen. Am Buch kann es also nicht liegen. Pro Doppelseite gibt es eine kurze Geschichte mit einem schönen Bild dazu, das zum gemeinsamen Entdecken einlädt. Ob Waschbär und Sohn, die beiden Eulenschwestern, die Igelfamilie oder auch Koala-Mama und Tochter – bei allen braucht es für das Einschlafen kleine Tricks und Kompromisse. Da wird die Hängematte draußen aufgehängt, der Sonnenaufgang gemeinsam bewundert, ein Obstsalat als Betthupferl zubereitet und es werden Einschlafsterne gemalt. So vielfältig die Ansprüche der Tierkinder sind, um zur Ruhe zu kommen, so vielfältig sind sie eben auch bei unseren Kindern 😉

Lediglich beim Siebenschläfer geht es nicht ums Einschlafen, sondern ums Aufwachen, denn Hamster, Fledermaus und Eichhörnchen holen ihre Freundin aus dem Winterschlaf. 

Die Geschichten haben die perfekte Länge, um auch mal zwei vorzulesen und sind in der Kombination aus Text und Bild für unser Alter sehr gut geeignet. Vermutlich muss ich meiner Tochter und mir einfach ein bisschen mehr Zeit geben, damit das abendliche Ritual auch als solches angenommen wird. Wäre doch zu schade drum, wenn nur ich zum Einschlafen bei Koala, Erdmännchen, Wombat und Fuchs vorbeischaue 🙂

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