schlauVermutlich saßen Kinder nie so viel daheim wie in der aktuellen Situation. Schulen zu, Freizeitanlagen zu, Regen. Eine dankbare Zeit also, um den Nachwuchs mal in die Hausarbeit einzubinden und ihm zum Beispiel das Kochen ein bisschen schmackhaft zu machen. Mit “Schlau essen: Dein Mitmach-Buch mit Rezepten, Gartenprojekten und Experimenten” aus dem DK Verlag, herausgegeben von der Klaus Tschira Stiftung gibt es das perfekte Werkzeug dafür an die Hand. Warum kochen wir die meisten Lebensmittel und essen sie nicht roh, was sind Nährstoffe und wofür braucht man sie, wie entsteht Geschmack und viele weitere spannende Themen werden hier kindgerecht erklärt. Passend zu den einzelnen Kapiteln gibt es Experimente und Rezepte, damit es nicht zu theoretisch wird.

 

schlau4Empfohlen ist das Buch für Kinder von 8 bis 10 Jahre, also das Alter, in dem sie schon recht selbstständig sind und man sie auch mal alleine machen lassen kann. Das Buch selbst, muss aber eher zusammen mit den Eltern studiert werden, denn es enthält jede Menge Text. Poppig bunt und mit vielen Zeichnungen versehen, spricht es mich zwar sofort an, die Flut an schlägt mich allerdings etwas. Dass hier wild mit Schriftgrößen, Schriftfarben und farbig hinterlegten Schriften jongliert wird, macht es nicht unbedingt einfacher, dem Inhalt zu folgen. Eingeteilt ist das Buch in die Abschnitte “roh oder gekocht”, “Sommer oder Winter”, “süß oder salzig”, “nah oder fern”, “flüssig oder fest”, “tierisch oder pflanzlich” und “heiß oder kalt”. Zu jedem Bereich gibt es dann Experimente, Schlau-Seiten, Gartenprojekte, Rezepte und Schlau-Tipps. Dank fester Symbole erkennt man jeweils, worum es sich auf den einzelnen Seiten handelt. 

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Spannend sind die Themen allemal und sicherlich auch für die Eltern, denn was genau beim Kochen so passiert, also in der Zellstruktur, das könnte ich nicht richtig erklären. Und so erfahren wie, wann und warum Eiweiß gerinnt, warum Stärke in warmem aber nicht in kaltem Wasser klebt, was es mit dem berühmten ph-Wert auf sich hat und und und. Daneben gibt es Experimente wie Klebstoff aus Stärke, Essigrakete, Eiscreme ohne Kühlschrank, Flaschengeist aus Hefe und vieles mehr. Auch die Rezepte dürften  nicht nur den Kindern Spaß machen, sondern auch dem Rest der Familie schmecken: “Sommersalat mit Thunfisch”, “Feldsalat mit Kartoffeldressing”, “Stampfkartoffeln”, “Reibekuchen”, “Ratatouille”, “Nudelsalat”, “Milchreis”, “Kirschkompott”, “Erdbeerkonfitüre mit Thymian”, Knusprige Apfelringe”, “Rucola-Walnuss-Pesto”, “Satay-Spieße”, “Ketchup aus dem Ofen”, “Wurzel-Gemüsechips”, “Gewürz-Crumble mit Apfel”, “Süßkartoffelpommes mit Majo”, “Zauberbrötchen, “Galettes”, “Gazpacho”, “Schoko-Quark-Kuchen” oder auch “Himbeer-Kokos-Eis”. 

 

schlau6Alleine würde ich das Kinder in dem Alter nicht machen lassen, aber unter Anleitung klappt das bestimmt super. Aber ich denke eigentlich, dass das auch größeren noch Spaß machen würde – die sind dann eben noch einen Schritt selbstständiger. Die Anleitungen sind klar verständlich und einfach umzusetzen. Auch für den Schulunterricht kann ich mir die Experimente und die Herangehensweise an die Themen gut vorstellen, also ein dankbares Buch für Bio-, Physik- und Chemielehrer, die mal ein paar ausgefallene und lustige Ideen suchen. Einzig die optische Umsetzung sagt mir einfach überhaupt nicht zu. Das Buch ist gnadenlos überladen, die vollen Seiten überfordern einen und man kann sich trotz der Symbole kaum orientieren. Klar hätte das Buch bei dem Inhalt doppelt so viel Seiten haben können, aber mir persönlich wäre es deutlich lieber, wenn die Seiten leerer wären und man das Ganze etwas luftiger gestaltet hätte. Aber vielleicht stört das Kinder wiederum gar nicht so ?

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