Ferienzeit, Corona-Schließungen, Großeltern-Schonung. Gründe, warum das Kind daheim ist – und momentan seit gut 2 Jahren gibt es noch einige mehr – gibt es ja schon immer. So viel wie momentan sind aber wohl die wenigsten Eltern nonstop gefordert, wenn es darum geht, den Nachwuchs zu bespaßen. Gott sei Dank gibt es aber kreative Menschen, die das selbst erlebt haben, sich tolle Dinge ausgedacht haben und diese mit weniger kreativen Menschen (wie mir) teilen. Eine davon ist Daisy Upton, die mit ihrem “Five Minute Mum. Das Ideenbuch für Eltern. Genial einfache Spiele” gleich eine ganze Sammlung solcher Anregungen veröffentlicht hat.
Auch für die Allerkleinsten gibt es schon Spiele ab einem Jahr, viele ab zwei, aber ich denke, dass das Buch eher ab drei richtig Spaß macht. Für die Kleinen sind es dann auch eher 5-Minuten-Spiele, weil die Aufmerksamkeitsspanne da ja noch nicht so wirklich groß ist, bei den älteren Kindern kann man durchaus mal 30- 60 Minuten erhoffen. Aber das ist natürlich abhängig vom eigenen Kind.
Da Daisy selbst Mama ist und das alles kennt, sind die Spiele super schnell aufgebaut, weil wer kennt das nicht, wenn man stundenlang vorbereitet und den Nachwuchs bockt es einfach nicht. Wenn das hier vorkommt, ärgert man sich nicht groß, sondern versucht einfach einen der anderen Vorschläge. Wunderbar. Anhand von Symbolen lässt sich auf den ersten Blick erkennen, für welches Alter das Spiel ist und, welche Fähigkeiten es trainiert (Grobmotorik, Feimotorik, Sprache …)
Es gibt Spiele für drinnen und draußen, für ein Kind oder auch mehrere, Kooperativ oder im Wettbewerb. Das ist soweit alles wunderbar und ich finde es auch großartig, dass die Konzepte immer viel Bewegung einschließen. Woran ich mich etwas störe, ist die Tatsache, dass fast alle Spiele mit Buchstaben oder mit Zahlen verbunden werden (nicht nur in dem Kapitel, das so benannt ist). Meine Tochter interessiert sich mit ihren 30 Monaten weder für das eine noch für das andere und somit fällt für sie der Reiz bei vielen Spielen einfach weg.
Bei den Ideen, wie man das Kind spielerisch auf die Kita vorbereiten kann, geht es auch wieder um Zahlen, Buchstaben, Geld, Toilettengang – alles für uns derzeit noch nicht richtig relevant.
Daher kommen bei mir eigentlich die kurzen 5-Minuten-Ideen am besten an, weil ich da wirklich vieles umsetzen kann. In England ist sie die Familie-Bloggerin schlechthin. Sind die Engländer bei ihren Kindern motivierter als ich oder lernen Kinder da allgemein früher lesen und rechnen? Ein wenig ratlos bleibe ich zurück und schenke uns und dem Buch noch etwas Schonzeit. Vielleicht sind in einem halben Jahr Buchstaben und Zahlen ja plötzlich interessanter 😉