Weil bei uns die Omas eine immer größere Rolle spielen und endlich regelmäßig aushelfen können, liest meine Maus nun auch mit den Omas. Insbesondere mit der Mama-Oma. Und weil die Mama-Oma ziemlich genau bis zur Geburt der Enkelin als Grundschullehrerin gearbeitet hat, bietet sich das natürlich an, dass ich ihr das ein oder andere Buch “übertrage” und sie um ihre Meinung dazu bitte. Ihr findet daher bei mir auch ab und an “erweiterte” Rezensionen, die neben einem Fazit von Little-one und mir auch das der Oma beinhaltet. Den Anfang macht “Humboldt und Beaufort” vom wunderbaren Michael Engler, das ich einfach zu früh haben wollte. Damals ging so viel Text schlicht nicht, jetzt passt es endlich und ich freue mich ganz besonders, da Engler mit “Ben und Bär” ein Buch mit besonderer Bedeutung für uns geschaffen hat – das erste Buch, das ich meiner Tochter damals komplett vorlesen durfte <3 das hat einfach einen dauerhaften Stellenwert. Und der Erfinder dementsprechend auch …

Die Oma sagt: Humboldt ist ein Pinguin in der Antarktis. Ein besonders guter Forscher, der Name verrät es gleich. Er sucht erfolgreich nach ausgefallenen Steinen, die er sammelt. Beaufort ist schön und stark, ein großer Wal, der neue Freund von Humboldt.

 

 

Humboldt träumte von einem viereckigen Stein, nun will er unbedingt so einen finden. Die Pinguintruppe hält ihn für verrückt, doch der Wal sagt, dass es das auf der Welt sicher geben wird.
„…nichts, was es nicht gibt auf der Welt!“, meint der weitgereiste Wal und unternimmt mit dem Freund eine weite Reise in ein fernes Land mit Wolkenkratzern. Mut hat er, der kleine Pinguin!

Spannend, witzig und aufregend ist dieses Buch, von der Illustratorin Susan Batori mit viel Farbgefühl und Humor gezeichnet. Hingucken lohnt sich, denn die Pinguine sind so unterschiedlich wie die Menschen und sie haben eine tolle individuelle Mimik.

 

 

Die Geschichte ist unterhaltsam und bringt einige Informationen für den kleinen Leser. Er wird sich fragen: Ist das wirklich so? Kann es das geben? Auch der Erwachsene wird erst einmal googeln, denn das will man selbst wissen. Die Texte sind leicht verständlich, alte Alltagsweisheiten schweben in Wiederholungsschleife über einigen Absätzen. Wer wagt, gewinnt, könnte als Quintessenz noch am Ende stehen, denn es macht Mut zum Verfolgen seiner Träume und stärkt den Forschergeist, klar, ist ja auch Humboldt, der Pinguin! Und Sir Beaufort hat im wahren Leben perfekte Seekarten erstellt, also auch ein hervorragender Geist, der anfeuert.
Ein Buch, das von vorn bis hinten unterhaltsam ist und Freude in Bild und Text vermittelt. Gut für Kinder zwischen 4 und 9 Jahren.

 

Bei uns kommt das mit der Suche nach dem Stein direkt prima an, denn meine Tochter ist auch so ein Steine-Sammler 😀 bei uns wird die Jagdbeute dann regelmäßig bei der befreundeten Nachbarin vor der Tür abgelegt. Einen viereckigen Stein hatten wir bislang noch nicht, aber ich ahne, dass nach der Lektüre noch was auf mich zukommen könnte … Mit drei Jahren sind wir zwar nach wie vor ein wenig unter den offiziellen Empfehlungen, die ab vier lauten, aber Wale und Pinguine kommen hier gut an und das gemeinsame Abenteuer auch. Noch nicht in einem Aufschwung, weil es dafür zu lang ist, aber da haben wir ja auch noch ein bisschen Zeit. Und bis es so weit ist, suchen wir dann mal unseren viereckigen Stein. 

Definitiv süß und empfehlenswert!