Da wir Tiere lieben und besonders auf Hunde und Katzen abfahren, wollte Madame unbedingt “Perdu: Ein kleiner Hund sucht sein Glück.” von Richard Jones aus dem Knesebeck Verlag haben. War eigentlich ein bisschen zu früh, aber da es nicht viel Text hat, wollte ich es zumindest probieren. Vorab durfte die Oma mal wieder probelesen 😉

 

Perdu ist ein ruhiges und sehr anspruchsvolles Buch, das Kinder anspricht, die zuhören können, nachdenken gelernt haben und genau aufpassen. Die Handlung ist überschaubar und verständlich: Ein Hund, der kein Halsband, sondern nur einen Schal um den Hals trägt, versucht den Ort und den Menschen zu finden, zu dem er gehört. Über seine Vorgeschichte wissen wir nichts, er ist verloren worden…perdu.

 

 

Das Buch lässt den Leser, das zuhörende Kind, erleben, wie verloren sich selbst ein Hund fühlt, wenn er nicht weiß, wo er hingehört. Die Wortwahl ist wunderbar detailreich, jedes Wort hat Gewicht. Wenig Text, das Denken und Fühlen zwischen den Zeilen ist es, das hier gefordert wird. Die Bilder sind  schlicht, spartanisch, aber nicht „bildschön“, lenken nicht ab, sondern zeigen deutlich, wie der kleine Hund einsam und hilflos ist.

 

 

Ein aufmerksames Kind bemerkt das Mädchen mit der roten Mütze, das immer wieder auftaucht und den Hund wahrnimmt, das auch am Ende der Schlüssel zum Happy End wird. Dieses Buch ist eine feine Schulung des Denkens und Bemerkens, des Fühlens und Mitfühlens. Ohne ausgelegte Moral, doch ein Exkurs in Empathie, sehr liebenswert. Seine Farbigkeit ist unaufdringlich, aber schön, der Hundekenner hat aus der Hundeseele ein Lehrstück erzählt. Empfohlen für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren, kein Buch für Nur-Hansdampfe und Handyspieler.
Oder vielleicht gerade darum, um verschüttete Fähigkeiten freizulegen… Unbedingt mit führender Erstbegegnung!

Bei uns kommt das Buch sehr gut an, obwohl wir es sicherlich noch nicht in der Tiefe erfassen. Der einsame Hund, der ganz alleine durch die Stadt irrt und Hunger hat – da hat auch meine kleine Tochter mit drei viel Mitleid. Und als er dann “gerettet” wird, freut sie sich ganz aufrichtig mit ihm. Von uns daher durchaus auch eine frühere Kaufempfehlung.