Zuweilen kennen wir den Wolf ja meist als böses Wesen in den Märchen, in denen es kleine Rotkäppchen oder Zicklein verspeist. Schön, dass wir es jetzt endlich einmal eine positive Darstellung dieses Tiers haben. In “Du, Papa…Ist zehn viel?” Von Sabine Bohlmann und Emilia Dziubak (Verlag ars Edition) löchert der kleine und wissbegierige Wolfsohn (jaja, das wunderbare Fragealter kennen wir auch schon) den großen Papa. Papa Wolf antwortet immer lakonisch mit einem „Kommt ganz drauf an“, und dann gibt er genießerisch und allwissend aus seinem reichen Erfahrungsschatz Antwort. Seine Erklärungen für den Sohn sind unterhaltsam und anschaulich, jedes Kind hat daran seinen Spaß, denn Papa findet immer die anschaulichsten Vergleiche:

Dass Wölfchen im Vergleich zu einem Faultier natürlich wild ist, aber im Vergleich zu einem Wildschwein eigentlich schon wieder eher harmlos. So durchleben sie gemeinsam jeden Tag die Fragewelt des kleinen Wolfs, bis er letztlich die Frage der Fragen stellt und hier sagt Papa ohne Vergleiche seine Antwort… Neugierig geworden? Dann schaut in das Buch und klärt die Frage der Fragen eindeutig.

Meine Tochter hört aufmerksam zu, spricht den sich immer wiederholenden Teil des Papas auch schnell mit, aber so richtig begeistert ist sie irgendwie nicht. Auch ich stelle beim Vorlesen fest, dass ich irgendwann ein bisschen leiere und lalle, weil es dann ab der fünften wiederkehrenden Phrase doch allmählich anstrengt – und wir haben elf Fragen bis wir mit Frage zwölf den Höhepunkt erreichen.

Nichts für Ungeduldige also ^^
Ein zwei Fragen weniger wären – so süß ich das Buch und die Zeichnungen finde – auch ausreichend gewesen. Und ob bei einem Dreijährigen Kind die Geduld schon so vorhanden ist, ich weiß es ja nicht. Für uns wäre das definitiv zu früh gewesen, denn jetzt mit fast vier klappt es erst richtig gut, früher wäre sie mir bei der Hälfte spätestens abgeschweift. Gedanklich und körperlich 😀

Auf der für uns als Eltern erkennbaren Ebene geht es hier in erster Linie um das Verhältnis des kleines Wesen (Junge) zur Welt und zum Vater. Und  sicher regt es Kinder an, selbst Fragen an Erwachsene zu stellen –  die dann hoffentlich ebenso unterhaltsam und anschaulich antworten sollten 🙂

Kinder von 3 bis 8 Jahren sind damit gut unterhalten! Und weil es ziemlich viele Bücher gibt, in denen sich immer alles um “Mama” dreht, freue ich mich ganz besonders, dass hier mal der Papa die Hauptrolle spielen darf. 

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