Mit Schrecken habe ich vor rund einem Jahr registriert, dass wir zwar richtig viel vorlesen, aber tatsächlich keine Märchen. Wenn meine Tochter welche kannte, dann eher über die Kita – viele kannte sie dann aber gar nicht. Höchste Zeit also, das mal in Angriff zu nehmen und zwar  mit dem fabelhaften “Grimms schönste Märchen” nacherzählt von Elli Woollard, illustriert von Marta Altés. Und die Märchen werden nicht einfach nur nacherzählt – viel besser: sie werden gereimt. 

Ich gebe zu, dass ich selten so viel Spaß beim Lesen von Märchen hatte wie hier. Rotkäppchen, der Schuster und die Wichtel, Hänsel und Gretel, die Bremer Stadtmusikanten und Aschenputtel kommen in ganz neuem Gewand daher. Die Zeichnungen sind äußerst drollig und goldig, die Reime versteht meine Tochter zwar nicht immer ganz, weil teils altertümliche Worte vorkommen, aber so kann ich mal wieder was erklären und sie lernt dazu. 
Kostprobe der wirklich höchst unterhaltsamen Reime gefällig? Bitteschön!

Er klopfte. Sie fragte: “Wer kann das wohl sein?”
“Das Rotkäppchen”, sagte der Wolf, “lass mich rein!”
Sie meinte: “Drück einfach die Klinke herab,
ich liege im Bett und bin zittrig und schlapp.”
“Prot, Mahlzeit!”, entgegnete grinsend der Graue
und öffnete gierig die Tür mit der Klaue. 
Er rannte ins Schlafzimmer, dachte; “Schlack, schleck!”,
ein mächtiger HAPS – und die Oma war weg.

Zu viel versprochen? Meine Tochter und ich haben auf alle Fälle richtig viel Spaß mit dem Buch 🙂 empfohlen ist es ab 5 und ich denke arg viel früher wäre zu früh, weil der Wortwitz und die Reime dann nicht wirklich ankämen.

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