Mit Blick auf Ostern (jaja, in drei Monaten ist es schon wieder so weit) könnten wir uns doch eigentlich mal wieder dem Thema “Hasen” zuwenden und da wäre doch “Jessi die Raubhäsin” von Kai Lüftner und Wiebke Raueres aus dem Coppenrath Verlag ein guter Start. Um einen alles andere als lieben und netten Osterhasen handelt es sich bei Jessi, denn statt Geschenke zu verteilen, sackt sie lieber ein …
Empfohlen von 4 bis 6 Jahren habe ich das Gefühl, dass bei meiner fast 5-jährigen viele der Wortwitze noch nicht ankommen. Auf 34 Seiten reimen wir uns durch die Entwicklung des  süßen Stallhäschens Jessilein zur Raubhäsin, die im Wald die Jäger jagt. 


Wobei -und damit tue ich persönlich mir unglaublich schwer – viele Reime extrem unrund und gebrochen sind, so dass es beim Vorlesen mächtig holpert. Reine Reime sind einfach eine schöne Sache. 

Aber worum geht es? Jessi möchte nicht ihr Leben im Stall fristen und entflieht in die Wildnis. Im Wald hat sie das Sagen und rettet ganz Robin Hood die Schwachen. Woher genau der Ruf kommt, der ihr vorauseilt und Fuchs, Eule und Schlange vertreibt, erfahren wir nicht. 

Dank möchte Jessi von den Geretteten nicht – umso schockierter ist sie als das Meerschweinchen sich nach der Rettungskation als Fan entpuppt und sich mit ihr verbünden möchte. 

“Meerschweinchen war einmal, ich bin
fast wie du, oh Raubhäsin!
Hab mich, weil ich’s cooler fand,
nun in Wehr-Schwein umbenannt. 
Das klingt besser, weil ich dann
auch den Schwachen helfen kann. 
Ich  bin echt dein größter Fan!”

Das Meerschweinchen mutiert alsbald zum Stalker und als es sich dann auch noch zum Retter aufspielt und sich vollkommen blamiert, ist Jessi mehr als sauer. 

… warum das Wehr-Schwein dann doch seine Chance bekommt, müsst ihr aber selbst herausfinden. 
Fazit: Das Buch ist ziemlich lange und zieht sich. Dass ich die Reime nicht durchgehend flüssig lesen kann, erschwert es zudem so dass ich nach der erste Runde Vorlesen ziemlich bedient bin. 
Jessis Selbsterkenntnis und der Wandel sind gelungen, der Höhepunkt des Buches kurz vor Schluss ist ebenfalls geglückt. Meine Tochter fand das Buch unterhaltsam, hat aber bisher auf keine weitere Leserunde bestanden, was nicht unbedingt für das Buch spricht. 
Tatsächlich glaube ich, dass es eine starke Typsache ist, wie das Kind auf das Buch reagiert. Da wir es eher weniger mit kämpfen und Einzelgängern zu tun haben, kann meine Tochter das vermutlich nicht ganz so nachvollziehen – ich glaube bei ihren Cousins käme es deutlich besser an. Den Test mache ich dann einfach beim nächsten Familienfest mal 🙂


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