vererbte Bücherliebe

Ich gebe zu, ein wenig schäme ich mich schon als ich “Kinder spielerisch fördern: Die 100 schönsten Spiel- und Beschäftigungsideen für die Kindergartenzeit” von Sandra Pichler und Patrizia Pomnitz (DK Verlag) durchblättere. So tolle Ideen, so einfach umzusetzen (einiges habe ich sogar schon auf Instagram gesehen und mir fest vorgenommen, das auszuprobieren) Aber wenn es dann wieder heißt “Mama, mir ist langweilig” habe ich kein Idee, was wir machen können. Das wird sich dank dieses Buches definitiv ändern!

 

Mit unseren fünf Jahren sind wir auch im besten Alter, denn dann klappen alle Vorschläge. Bei den kleineren Kindern bin ich mir nicht so sicher, denn zwischen 3 und 6 Jahren liegen entwicklungstechnisch einfach Welten. Damit die Eltern selbst realistisch einschätzen können, was der Nachwuchs denn wann beherrschen sollte, gibt es eingangs ein Kapitel mit den Entwicklungsschritten im Alter 2-3, 3-4 und 5-6. Hierebei wird auf die Bereiche “Denken und Wahrnehmen”, “Motorik”, “Sprachliche Fähigkeiten” sowie “Emotionen und Gefühle” eingegangen. (Bei den größeren Kindern kommt dann noch der mathematische Bereich zusätzlich.)

 

 

Auch das kindliche Gehirn und dessen Arbeitsweise werden erläutert, um den Eltern Anhaltspunkte zu geben, wie und wo sie beim Lernen unterstützen können. Spielerisch lernen ist hier das Motto – und sind wir mal ehrlich, das ist doch bei uns Erwachsenen auch die angenehmste Form, sich Neues anzueignen. 
Aus der Theorie geht es dann in die Praxis mit jeweils einem eigenen Kapitel an Spiel-und Beschäftigungsideen für “Konzentration”, “Motorik”, “Sprachentwicklung”, “Miteinander” und “Vorbereitung auf die Grundschule”. Gerade die beiden letzten Rubriken sind für uns sehr wichtig. Bei jeder Anregung stehen Dauer, Mindestteilnehmer und, was benötigt wird, übersichtlich an der Seite. Große Vorbereitungen sind nicht nötig und wirklich Equipment wird selten benötigt. Meist sind es tatsächlich Alltagsgegenstände, die wir im Haushalt haben. Wir trainieren das Zuhören, Zuschauen, die Merkfähigkeit, die detaillierte Beobachtung, malen, basteln, tasten und nutzen alle Sinne bei den vielfältigen Spielen. Da sie auch alle drin funktionieren, sind das geniale Anregungen für Regentage. 

 

 

Besonders gut gefallen mir der bunte Reis (den ich tatsächlich auch von Instagram kenne), das Zehenrennen (Gegenstände mit den Füßen aufheben und transportieren) und der Kussmund Künstler (Bilder mit dem Mund malen). Bei den Ideen für größere Kinder finde ich generell die graphmotorischen Übungen toll, aber auch das Umriss-Spiel ist ein genialer Tipp.
Wer also auf der Suche nach einfachen, schnellen, abwechslungsreichen Anleitungen ist, mit denen er sein Kind nicht nur beschäftigt, sondern auch gezielt fördert, der ist hier bestens beraten. Sobald der nächste Regentag vor der Tür steht, weiß ich auf alle Fälle schon, was wir machen!