Irgendwie haben wir es zu Weihnachten nicht geschafft, “Stella – Heute bin ich Weihnachtsmann” von Sibylle Wenzel (cbj Verlag) zu lesen und so musste meine Tochter bei 26 Grad Außentemperatur dran glauben. Aber da ich auch antizyklisch einkaufe, kann ich mich sehr gut damit arrangieren – außerdem kommt Weihnachten ja wieder schneller als man denkt und Madame hat mich ja auch an Ostern “In der Weihnachtsbäckerei” und “Sankt Martin” anhören lassen 😀 passt also.
Stella, die Adoptivtochter des Weihnachtsmanns, hilft ihrem Vater dabei, die letzten Vorbereitungen für das morgige Weihnachtsfest zu treffen als dieser ungünstig auf einer Portion Kipferlteig ausrutscht und sich nicht mehr bewegen kann. Da das Fest natürlich nicht ausfallen kann, bietet sich Stella an, dieses Jahr den Part des Weihnachtsmanns zu übernehmen und die Geschenke zu verteilen. Schließlich ist sie seit Jahren so sehr involviert, dass das kein Ding der Unmöglichkeit sein sollte, oder?
Gemeinsam mit Wichtelfrau Wilma (die eigentlich viel lieber den Schlitten ziehen würde und heimlich trainiert hat, weil ihr die logistischen Aufgaben der Wichtel so gar nicht liegen) und Rentier Ralf (der viel lieber in der Logistik arbeiten würde, da er Zahlen liebt) macht sich Stella fertig für die große Aufgabe. Dass es aber doch einiges mehr zu beachten gibt als sie vorher dachte, merkt sie schnell. Da wäre zum Beispiel das Geheimnis um die Zeitziehharmonika, welche in regemäßigen Abständen gespielt werden muss, um die Zeitspanne lange genug für das Verteilen aller Pakete zu dehnen. Und dann ist das mit dem leisen Einstieg durch den Kamin natürlich auch nicht ohne.
Als sie dann mit den falschen Geschenken unterm Weihnachtsbaum steht und diese austauschen muss, die Zeitziehharmonika vom Schlitten fällt und ein kleiner Junge sie im Kamin überrascht scheint sie der Aufgabe nicht gewachsen…
Das Buch ist ab sechs Jahren empfohlen und ich merke bei meiner Fünfjährigen, dass sie einfach noch ein wenig zu klein ist. Da sind so viele Informationen, so viele Nebenschauplätze und so viel, was in kürzester Zeit passiert, dass sie überfordert ist. Den letzten Teil, in dem dann noch der Osterhase, die Bunten Berge und die Kranichdame Kraxi mitspielen, lese ich also alleine.
Ich finde das Buch witzig und unterhaltsam, aber ja, das ist schon arg Kuddelmuddel, der Kinder arg verwirren kann. Ob sie an Weihnachten mehr Verständnis dafür hat (da ist sie fast sechs) kann ich derzeit noch nicht sagen, aber ich würde das Buch eher ab sieben empfehlen. Wenn es uns doch gelingt, ergänze ich es natürlich an dieser Stelle noch 😀